«Hey»

Regie: Alberto Ruano und Magdalena Ostrokolska

Decocoon


Das Projekt «HEY!» will den modernen Menschen mit öffentlichen Interaktionen zurück in die analoge Welt holen. Dafür bedienen wir uns der «Status-Updates» der Zürcherinnen und Zürcher. Im Februar riefen wir Zürich dazu auf, uns ihre Botschaften an die Stadt und ihre Bewohner mitzuteilen. Denn in den Performances wird «HEY!» das widerspiegeln, was Zürich beschäftigt, berührt, bedrückt oder freut. Nur eben live statt online.

SCHAUSPIEL BÜHNE (Auswahl)

«Brocki» – Eine experimentelles Musik Tanz Theaterstück

Regie: P. Vijayashanthan

Experi Theater


Ein älterer Sammler von Steinen geht mit seinen sieben Steinen, die er ein ganzes Leben lang gesammelt hat, ins Brocki. Dort möchte er mit diesen ausgewählten Gegenständen bezahlen, doch die Leute im Brocki lehnen es zunächst ab. Dann fängt er an Geschichten zu den einzelnen Steinen zu erzählen – über deren eigentlichen Wert. Während er die Geschichten erzählt, verwandeln sich die Steine in verschiedene Figuren. Eine Frau, die an der Kasse ansteht um eine Violine zu kaufen, beginnt die Geschichten zu spielen.

WIRD DER WERT DER STEINE AUSREICHEN, UM DIE AUSGEWÄHLTEN SACHEN ZU ERWERBEN?



«Offene Zweierbeziehung»

Regie: Kamil Krejci / Rolle: Antonia /

Kammerspiele Seeb


Antonia und ihr Mann führen eine „typische Ehe unter aufgeschlossenen Menschen“. Während sie ihm treu ist, nutzt er jede Gelegenheit zum Seitensprung und propagiert die Vorzüge einer offenen Beziehung. Der perfekte Männertraum, mit einer treusorgenden Ehefrau im Hintergrund, für die er vor allem „Achtung“ empfindet, während er sich nebenher mit anderen Frauen vergnügt. Doch das findet ein jähes Ende, als Antonia plötzlich den Spiess umdreht und sich einen jungen Liebhaber zulegt. Egal, ob ihr Mann sie anfleht oder den Fön in der Hand mit Selbstmord droht – Antonia will nicht zurück in den Hafen der Ehe.


Die Szenen dieser Ehe sind geprägt von der Selbstironie, intelligentem, scharfen Wortwitz aber auch von bitteren Einsichten. Wie spitze Klingen funkeln die Dialoge, manches kommt einem bekannt vor. Und wie durch ein Brennglas gesehen, entfaltet sich vor den Augen der Zuschauer das exemplarische Scheitern einer Beziehung in diesem spannungsgeladenen Komödienklassiker.

«Romulus der Grosse»

Regie: Kamil Krejci / Rolle: Apollonia

Turbine Theater


Mit dem Stück "Romulus der Grosse" des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt blicken wir in die Vergangenheit, ins Jahr 467 n. Chr., in welchem das römische Reich zusammenbrach. Kaiser Romulus Augustus war der letzte des Imperiums, danach übernahmen die Germanen das Zepter und es begann allmählich das Mittelalter. Dürrenmatt schrieb zur Uraufführung 1949: „Romulus Augustus war 16, als er Kaiser wurde, 17, als er abdankte und in die Villa des Lukull nach Campanien zog. Die Pension betrug 6000 Goldmünzen, und seine Lieblingshenne soll Roma geheissen haben. Soweit das Historische. Die Zeit verhöhnte den Jungen als Augustulus, ich machte ihn zum Mann, dehnte seine Regierungszeit auf 20 Jahre aus und nenne ihn den "Grossen". Romulus gibt einem Weltreich, das er mit seinem Witz hinhält, den Todesstoss. "Es lockte mich, einmal einen Helden nicht an der Zeit, sondern eine Zeit an einem Helden zugrunde gehen zu lassen. Kaiser rebellieren nicht, wenn ihr Land unrecht hat. Aber Romulus rebelliert. Dies sei gelegentlich zur Nachahmung empfohlen.“ Sie bekommen also keine historische Komödie zu sehen, so ndern, wie Dürrenmatt selber sagt, eine "ungeschichtliche, historische Komödie", eine Komödie unserer Zeit unter Verwendung historischer Vorlagen, in denen Dürrenmatt schaltete und waltete, wie es ihm gerade notwendig erschien

«Wie es euch gefällt»

Regie: Peter Niklaus Steiner / Rolle: La Belle

Turbine Theater


Am Anfang steht die korrupte Welt des Hofes, am Ende ein Fest der Liebe und Versöhnung – dazwischen liegt Shakespeares berühmter Wald von Arden, in dem seine Liebenden, Ziegenmädchen und Hofleute einander verführen und verschmähen, miteinander philosophieren und streiten, sich selbst verlieren und wiederfinden. In der Komödie „Wie es euch gefällt“ (1599) sind alle Themen des grossen Dramatikers auf meisterhafte Weise miteinander verwoben.

«Livia, 13»

Regie: Heinz Gubler

Gubcompany


GUBCOMPANY, unter der Leitung von Heinz Gubler und Christine Rinderknecht, bearbeitet einen Film für die Bühne. Drei Schauspierinnen und ein Schauspieler erzählen und rekonstruieren eine Geschichte über das Heranwachsen in einer übermedialisierten Welt. Alkohol und die Sehnsucht nach dem donnernden Leben werden zum Stolperstein für die dreizehnjährige Die Rekonstruktion des Geschehenen entlädt sich in schnell wechselnden Szenen. Eine Livekamera kommentiert und manipuliert das Geschehen auf der Leinwand. Durch die Verschmelzung von Bild, Musik, Text und junger Spielfreude eröffnet sich eine interaktive Welt.

«Die Szene»

Regie: Urs Blaser / Rolle: Clea

Kammerspiele Seeb


Eine scharfsinnige, schnelle, schrille und bitter-kluge Komödie von Theresa Rebeck. Die ach so feine und sich über alles selbst liebende Partyszene wird auf das Böseste und Giftigste porträtiert. Das Stück dreht sich um den arbeitslosen Schauspieler Charlie, der eigentlich mit der Talkshow-Produzentin Stella verheiratet ist. Gleich zu Beginn des ersten Aktes treffen Charlie und sein bester Freund Lewis auf einer illustren Penthouse-Party auf die junge, hübsche, wohlgeformte Clea. Durch seine entflammte Faszination zu der höchst destruktiven Clea betrügt Charlie nicht nur seine zu recht erzürnte Gattin, sondern verrät auch seinen Freund Lewis, der wiederum selbst Ambitionen für Clea hegt.

«Lantana»

Regie: Urs Blaser / Rolle: Sonja & Sarah

Kammerspiele Seeb


Die Liebe ist die grösste Macht auf Erden. Doch was geschieht, wenn sie an ihre Grenzen stösst? Der Australier Andrew Bovell ist dieser Frage in seinem Theaterstück LANTANA nachgegangen. Herausgekommen ist eine atemberaubende Geschichte voller Leidenschaft und Verzweiflung, die den Zuschauer umrankt wie das Dickicht der gleichnamigen tropischen Pflanze. Wenn man noch geneigt ist, den Anfang – einen doppelten, aber nur halb vollzogenen Seitensprung zweier Paare – als Boulevard-Szene eher auf die leichte Schulter zu nehmen, wird man sehr schnell eines Besseren belehrt: Niemand ist hier allein, auch die beiden Paare anfangs nicht, jede und jeder hat seine Beziehungen zu den andern, bestimmt deren Schicksal und wird umgekehrt von ihnen beeinflusst. Und so entrollen und verflechten sich Episoden, Begegnungen, Erzählungen, Briefe und Träume, Spannung und Bedrückung wechseln mit tief berührenden Momenten, anfänglich klare und eindeutige Ereignisse werden von einer anderen Seite gezeigt und erhalten andere Bedeutungen, und schliesslich ist die Frage, ob ein Verbrechen begangen worden sei und von wem, zweitrangig neben der Vielfalt von Beziehungen und Motiven, und wir sind froh darüber, hier Zuschauer und nicht Richter zu sein.

«Ist das Wasser kalt» – Eine experimentelles Musik Tanz Theaterstück

Regie: P. Vijayashanthan

Experi Theater


Ein Taxifahrer steht in einer alten Lagerhalle, deren eine Seite offen ist, und schreit seine Geschichten heraus, die ihn im Verlauf seines Lebens begleitet haben. Die Geschichten prallen an der Wand ab, transformieren sich und gelangen als Geigentöne in sein Ohr. Zu dieser Musik beginnt er sich zu bewegen, gleichzeitig lösen sich Darsteller/innen von der Wand und bewegen sich mit ihm.


“…für diese Geschichten, die wir erzählen wollen; Was ist schon diese Dunkelheit? Was ist schon dieses Licht? Was ist schon dieses Theater?”

«Angst essen Seele auf»

Regie: P. Vijayashanthan

Experi Theater


Angst essen Seele auf basiert auf dem gleichnamigen Spielfilm von 1974 und ist ein zentrales Werk Rainer Werner Fassbinders (1945–1982). Der Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler, einer der wichtigsten, produktivsten und radikalsten Vertreter des Neuen Deutschen Films, legt hier den Finger in eine Wunde, die einfach nicht verheilen will: unsere Angst. Die Angst vorm Fremden, die Angst, ausgegrenzt zu werden, einsam zu sein, eine Angst, die unsere Seele auffrisst. 

«Flüchtlinge»

Regie: P. Vijayashanthan

Experi Theater


Was passiert mit den Menschen, die ein bestimmtes Territorium verlassen, die ihr Haus verlieren, obdachlos werden, die versetzt werden, die sich von ihren Verwandten und Bekannten trennen, die alte Erfahrungen und Erinnerungen hinter sich lassen, die vor  Kriegen fliehen? Werden sie dann Flüchtlinge und bleiben Flüchtlinge? Können diese Erfahrungen nur mit dem Flüchtling-Sein verbunden werden? Wenn dies so sein sollte, was heisst es, Flüchtling zu sein? Wo können sie dann ihre Bürgerrechte einfordern?

Vier Menschen, die über solche Fragen und Geschichten hinausgekommen sind oder sich mitten in solchen Fragen und Geschichten befinden, werden an vier TheaterschauspielerInnen über sich selbst, ihre Geschichten und Fragen, ihr Zeugnis ablegen.